Matsuri (jap. 祭り oder 祭) sind japanische Volksfeste. Sie unterscheiden sich durch regionale Besonderheiten und stehen oft im Zusammenhang mit dem örtlichen Shinto-Schrein oder buddhistischen Tempel. In unserer Nachbarschaft steht ein relativ bekannter Shinto-Schrein (Tenso-Schrein), der zu Neujahr Hunderte Menschen aus der Umgebung anzieht und eben auch ein jährliches Matsuri veranstaltet.
Matsuri sind ausgelassene Feste, die aus dem Jahresablauf der Bauern entstanden sind. Es gibt kein landesweites Matsuri in ganz Japan, aber charakteristisch sind Frühlingsfeste zur Zeit der Kirschblüte (Hana-Matsuri) und herbstliche Feste, die im Zusammenhang mit der Reisernte stehen. Mit den Matsuri verbunden sind Tanz, Musik, Sake-Gelage (heute gerne auch alle anderen alkoholischen Getränke) und Essen. Höhepunkt ist der festliche Umzug von Mikoshi-Schreinen.
Ein Mikoshi (jap. 神輿, auch: Shin’yo, wörtlich: „Göttersänfte“; 御輿, auch: Omikoshi, dt. etwa: „ehrwürdige Sänfte“) ist ein tragbarer Shinto-Schrein (bzw. Sänfte), in denen die Kami (verehrte Geister oder Götter) mittels eines im Mikoshi eingelagerten Shintai (materielle Gegenstände, die in Shinto-Schreinen die Rolle von Reliquien spielen, da sie als Wohnorte der Geister bzw. Seelen (mitama) der Kami aufgefasst werden) reisen. Das ganze Viertel wird von mehreren Gruppen und demzufolge mehreren Mikoshi abgelaufen. Am Ende, zum Höhepunkt, versammeln sich alle am Schrein.
Unser lokales Matsuri in Tokiwadai (Itabashi-ku) findet im Herbst statt und ja, es ist ausgelassen.
Japaner lieben es sich zu betrinken, besonders wenn alle anderen es auch tun. So sind Hanami-Parties während der Kirschblüte oder eben Matsuri häufig sehr feucht-fröhlich. Eigentlich so gut wie immer. Das zum Trinken in Japan auch das entsprechende Essen gehört ist so selbstverständlich wie wie der traditionelle Schreinbesuch im neuen Jahr. Aber Traditionen ändert sich eben auch hier und neben den obligatorischen Yaki-Soba (gebratenen Nudeln) und Süßigkeitsläden finden sich immer häufiger Dönerbuden, Stände mit koreanischen, thailändischem oder anderem mehr oder weniger exotischem Essen. Lustig sind auch die zahlreichen Unterhaltungsbuden an denen gefischt, geschossen und geshoppt werden kann. Entertainment für die ganze Familie.
Write a comment