Besuch: 01/2017
Hikone (jap. 彦根市, -shi) ist eine alte Burgstadt in der japanischen Präfektur Shiga und erstreckt sich zwischen dem Ostufer des Biwa-Sees (Japans größter See), und den Westausläufern des Suzuka-Gebirges. Die Stadt ist berühmt für ihre als Nationalschatz registrierte Burg. Der Tourismusmagnet aus der Edo-Zeit führt seinen Ursprung auf das Jahr 1603 zurück, als Ii Naokatsu, der Sohn des früheren Daimyo Ii Naomasa, den Bau anordnete. Die Befestigung wurde ursprünglich 1575, als Teil der Burg Ōtsu erbaut und dann von den Ii nach Hikone verbracht, wo sie 1622 fertiggestellt wurde. Ein bedeutender Vertreter der Familie war Ii Naosuke, der dem Shogunat in der Mitte des 19. Jhd. als Kanzler (Tairō) diente. Die Familie führte als Familienzeichen die Tachibana-Blüte. Der citrus tachibana ist heute Baum der Stadt Hikone.
Als 1868 die Meiji-Zeit begann, wurden viele Burgen zerstört. Nur auf Intervention des Kaisers selbst, der die Gegend bereiste, blieb die Burg Hikone verschont. Heute ist sie eine der ältesten im Originalzustand erhaltenen Burgen Japans. Ab 1985 hat man den repräsentativen vorderen Teil der ehemaligen Residenz unterhalb des Burghügels einschließlich einer Noh-Bühne mit einer Fläche von 4851 m² zur Nutzung als Museum rekonstruiert.
Unterhalb der Burg liegt der Genkyuen-Garten, ein 1677 im chinesischen Stil angelegter Palastgarten. Ein Spaziergang durch den Garten und über seine Brücken lohnt, eine Einkehr ins pittoresk gelegene Teehaus (500 yen) ist optional.
Daneben gibt es die neugestaltete, ein wenig zu touristisch anmutende „Burg-Straße“ Yume Kyōbashi, die von alten und im Edo-Stile erbauten Restaurants, Cafes und
Souvenirläden flankiert wird. Nicht schlecht, aber sicher kein Grund die Stadt zu besuchen. Bei der Bäckerei und Patisserie „Club Harie“ ist das anders. Der Parklotse ist schwer beschäftigt die
Scharen ankommender Autos in ihre Lücken zu weisen. „Club Harie“ (und ihr Mutterhaus Teneya) hat Tradition, und einen Namen, der Baumkuchenliebhaber aus der ganzen Region anzieht. Dass diese
Süßigkeiten auch in den meisten großen depato (Kaufhäuser) im ganzen Land zu erhalten sind, stört offenbar nicht. Frisch an der Quelle gezapft ist eben frisch an der Quelle gezapft. Neben
Baumkuchen werden weitere you-gashi (westliche, süße Backspezialitäten) angeboten, zu äußerst überschaubaren Preisen. Auf dem „Club Harie“-Campus gibt es noch einen anderen Laden (Taneya), der
sich auf traditionelle japanische Süßigkeiten (wa-gashi) spezialisiert hat, sowie ein Cafe und ein Restaurant, die allesamt der Taneya Group angehören. Ein kleines Backimperium, mit
obligatorischen Wartezeiten zu Stoßzeiten und an Feiertagen.
Der Zugang zum wunderschönen Biwa-See ist in Hikone nur eingeschränkt gegeben, ich empfehle daher ins nahegelegene Nagahama zu fahren. Dort zeigt sich der See von seiner schönsten Seite.
Hikone ist ein wunderbarer Tagesausflug von Osaka und Kyoto oder bietet einen einfachen und angenehmen 3-6 Stunden Zwischenstopp auf einer Reise zwischen Tokio und Osaka/Kyoto.
Wie komme ich dort hin?
Von Kyoto mit dem JR Special Rapid Service nach Hikone dauert 47 min und kostet 1140 yen.
Von Osaka mit dem dem JR Special Rapid Service nach Hikone dauert 77 min und kostet 1940 yen.
Mit dem Shinkansen von Tokyo und Osaka (und vielen weiteren Stationen) einfach in Maibara aussteigen und mit einer der lokalen Bahnen nach Hikone (5 min; 190 yen).
Wieviel Zeit sollte ich einplanen?
EinenTag (inklusive An- und Abreise), bei Übernachtung dementsprechend mehr. Ein halber Tag ist
aber auch ausreichend.
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