Besuch: 01/2017
Nagahama (jap. 長浜市, -shi, wörtlich: langer Strand) ist eine Stadt in der japanischen Präfektur Shiga am Biwa-See. Seit 1959 hat Nagahama eine Städtpartnerschaft mit Augsburg.
Das überraschend ansprechende Städtchen lässt sich ganz wunderbar mit einen Ausflug nach Hikone kombinieren.
Die Hauptattraktion ist die Nachbarschaft um den Kurokabe Square. Viele alte Stadt-(machiya) und Warenhäuser (kura) sind in diesem Viertel zu Geschäften und Galerien ausgebaut worden. Die traditionelle und moderne Glasindustrie der Stadt zeigt sich hier von seiner schönsten Werbeseite. Restaurants und ein Museum rund um die Glasmanufaktur runden das Angebot des Viertels ab und laden zum Kurzweilen ein. Mit vollem Bauch (und Taschen) marschiert der motivierte Tourist danach weiter zur Burg. Alles in Nagahama ist zu Fuß zu bewältigen.
Die Burg Nagahama wurde im Jahre 1575-1576 von Hashiba Hideyoshi (später bekannt als Toyotomi Hideyoshi) im damaligen Dorf Kunitomo gebaut. Im Jahre 1615 wurde sie abgerissen, einige Teile davon wurden für den Bau der Burg Hikone genutzt. Das Schloss der Gegenwart wurde 1983 wieder aufgebaut und beherbergt ein Museum (nur auf Japanisch) über die Geschichte von Nagahama. Schön ist es, historisch eben nur bedingt. Wer sich für alte Burgen, von denen es in Japan leider nicht mehr viele gibt, interessiert, sollte nach Hikone. Das liegt nur einen Katzensprung entfernt. Die Burg Nagahama befindet sich in der Mitte des Ho-koen (Ho-Park). Von dort hat man einen atemberaubenden Blick auf den Biwa-See. Im Frühling ist es ein beliebter Ort zum Picknick unter den Kirschbäumen. Ein Spaziergang am Ufer des Sees ist traumhaft.
Eine weitere Besonderheit sollte nicht unerwähnt bleiben. Ja, Zug-Nerds aufgepasst, Nagahama beherbergt das älteste, erhaltene Bahnhofsgebäude des Landes. Heute ein Museum, direkt an der Bahnstation gelegen, günstig und kurzweilig. Das Zimmer und das Wartesaal des Bahnhofsmeisters sind wie früher eingerichtet und man bekommt eine gute Vorstellung von den Anfängen des Eisenbahnverkehrs in Japan. In einem zweiten Gebäude werden zwei alte Eisenbahnen ausgestellt, die der Interessierte besteigen und beschränkt bedienen kann. Insgesamt durchaus empfehlenswert.
Wie komme ich dort hin?
Von Kyoto mit dem JR Special Rapid Service nach Nagahama dauert 65 min und kostet 1320 yen.
Von Osaka mit dem dem JR Special Rapid Service nach Nagahama dauert 100 min und kostet 1940 yen.
Mit dem Shinkansen von Tokyo und Osaka (und vielen weiteren Stationen) einfach in Maibara aussteigen und mit einer der lokalen Bahnen nach Nagahara (9 min; 200 yen).
Von Hikone nach Nagahama dauert 17 min und kostet lediglich 240 yen.
Wieviel Zeit sollte ich einplanen?
EinenTag (inklusive An- und Abreise), bei Übernachtung dementsprechend mehr. Ein halber Tag ist
aber auch ausreichend. Hikone und Nagahama können sehr gut miteinander kombiniert werden.
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